Instrumentenbrett Piper PA-28
Wie alles begann
Begonnen hat alles mit einem Foto auf der Homepage des FSV 2000, dem Flugverein in Stockerau. Denn dort steht die „Delta-Kilo-Tango“ (Luftfahrzeugkennung des Flugzeuges: OE-DKT), eine Piper PA 28, die Vorbild für mein Modell sein soll. So habe ich mich daran gemacht, genau das der OE-DKT nachzubauen – oder zumindest so genau wie möglich und das im Maßstab 1:7.
Ursprünglich wollte ich das Cockpit aus ABS bauen, ein sehr aufwändiges Unterfangen, da ich ja alle Löcher hätte bohren müssen, die rechteckigen Ausnehmungen fräsen und so weiter. Durch Zufall war ich dann eines Tages beim „Kirchert“ und habe gesehen, dass der ein Laser-Service hatte. Als Material hat er mir Acryl empfohlen. Und so nahm alles seinen Lauf.
Recherche im Internet
Doch bevor der Laser eingeschaltet werden konnte, gab es noch einiges zu tun: Ich habe mich zuerst auf die Internetrecherche begeben, um brauchbare Fotos zu finden, die Grundlage für das Instrumentenbrett sind. Dabei sind mehrere Kriterien sehr wichtig: Einmal muss das Foto so groß aufgelöst, wie nur möglich sein. Zudem sollte es möglichst komplett sein, es dürfen keine Teile abgeschnitten sein. Ja und natürlich muss es unverzerrt sein und die Steuerhörner dürfen auch nicht Teile der Instrumente verdecken. Ich habe diesmal Glück gehabt und sogar ein Bild des Instrumentenbretts ohne Instrumente und zusätzliche Geräte gefunden.
Google Suche nach PA-28 Cockpits um eine geeignete Vorlage zu finden
Das war aber noch nicht alles, parallel dazu habe ich mir die einzelnen Instrumente, die die OE-DKT auch hat zusammen gesucht. Auch hier war es wichtig, dass diese möglichst unverzerrt und groß aufgelöst sind. Besonders tricky waren dabei die einzelnen Elemente der Funkgruppe. Das mir vorliegende Bild der OE-DKT war nur mittelmäßig aufgelöst und so habe ich mich auf die Suche nach den einzelnen Funkgeräten und GPS Empfängern gemacht, indem ich Bilder verglichen hab und Kim als Experten herangezogen habe. An diese Stelle vielen Dank!
Unterschiedliche Instrumente - nebeneinander positioniert. Diese kommen dann hinter das Instrumentenbrett.
Erstellen des Lasercutplanes
Nun da ich alle Informationen die ich brauchte hatte, ging es daran, den Lasercut Plan zu erstellen. Dazu hat mir ein Freund das große Foto der Instrumententafel vektorisiert. An dieser Stelle vielen Dank Markus! Ich habe dann die einzelnen Elemente nochmals nachgebaut. Das heißt: Dabei sind die einzelnen Ausnehmungen für die Instrumente aber auch die Schalter und Sicherungen, kurzum alles, was in irgendeiner Form dem Instrumentenbrett sein Gesicht gibt nachgezeichnet worden. Das Besondere: Dadurch, dass ich das in einem Vektor-Grafikprogramm gemacht habe, kann ich das Instrumentenbrett auf jede beliebige Größe skalieren, ohne, dass es an Qualität verliert. Heraus gekommen ist dabei eine Zeichnung mit vielen Strichen, Flächen und Kreisen in unterschiedlichen Farben.
Diese unterschiedlichen Farben benötigt Herr Kirchert, um das Cockpit mit seinem Laser auszuschneiden. Das System ist denkbar einfach: Jede Farbe bedeutet für den Laser eine andere Schnitttiefe: So sind rot und grün komplette Ausschnitte (rot Innen-, grün Ausßenschnitte), schwarz ist in meinem Fall die Gravur, deren Tiefe und Rauhigkeit man selbst bestimmen kann. Also habe ich die einzelnen Elemente mit Farben versehen und die Sicherungen und Schalter als erhabene Stellen rund um die Gravur definiert. Es gäbe übrigens die Möglichkeit, mehrere Gravurebenen zu definieren, doch das erschien mir im Maßstab 1:7 doch ein wenig übertrieben.
Lasercutplan als Vektorgrafik - die unterschiedlichen Farben stehen für unterschiedliche Schnitttiefen für den Laser
Eines möchte ich Euch an dieser Stelle mitgeben: Bitte macht es Herrn Kirchert einfach und arbeitet in den Programmen sauber (keine überlagernden Linien etc.) und haltet Euch an die Farbvorgaben auf seiner Homepage (er hat dort alles genau beschrieben). Zum Schluss habe ich das alles noch auf 1:7 (bzw. eigentlich auf den Platz im Modell) angepasst und den Außenschnitt ein wenig größer gemacht, da ich die überstehenden Teile später einfach wegschleifen werde. Das fertige Cockpit habe ich zu einem PDF gemacht, es können aber viele weitere Formate genutzt werden (Illustrator, EPS, Autocad, SVG und Corel Draw), einfach bei ihm nachfragen, welche Versionen er benötigt.
Der Laser arbeitet flott
Mit einem USB Stick bewaffnet bin ich dann zum „Kirchert“ marschiert. Herr Kirchert hat die Datei in seinen Computer geladen, vom Lasercut-Programm analysieren lassen und dann konnte es eigentlich schon los gehen. Wir haben uns auf 1,5mm Acryl geeinigt. Das hat er in den Laser eingespannt,, kurz noch getestet, ob der eh ohne Widerstand überall hin fahren kann und dann gings los:
Begonnen hat er mit der Gravur, aus einer einfachen durchsichtigen Scheibe ist so in ca 2-3 Minuten das entstanden, was ich vorher am Computer gesehen habe. Dann ging es an die Innenschnitte. In einem Höllentempo hat der Laser die Ausnehmungen für Höhenmesser, Geschwindigkeitsanzeiger und Co ausgeschnitten. Zum Schluss noch der Außenschnitt. Ganz mühelos fährt der mit einer Präzision herum und schon ist das Cockpit fertig. Es ist alles da gewesen und nachdem man das Acryl gründlich abgespült hat waren alle Details sehr gut zu erkennen. Mit Laubsäge und Co hätte ich das nie so gut hin bekommen und auch sicher nicht so schnell.
Die Ergebnisse des Lasercutters
Die Instrumente
Das tolle an dieser Art ein Cockpit zu bauen ist, dass es eine Tiefenwirkung erzeugt. Wie bei einem echten sind die Instrumente selber hinter der Abdeckung. Als nächstes habe ich die Instrumente an die Stellen gesetzt, an denen sie sein sollen. Dazu habe ich meine vektorisierte Zeichnung in mein Zeichenprogramm importiert und gemäß dem Foto auf der Homepage des FSV 2000 platziert. Ich habe fast alle Instrumente gefunden, die es auch in der Original OE-DKT gibt. Dann habe ich dem ganzen einen schwarzen Hintergrund verpasst (man weiß ja nie) und das ganze ausgedruckt. Zwischen das gelaserte Instrumentenbrett und die ausgedruckten Instrumente kommt eine Klarsichtfolie, die dem ganzen nochmals einen zusätzlichen realistischen Eindruck gibt.
Weil ich so begeistert war, wie toll das Ausschneiden per Laser geklappt hat, habe ich die Instrumente der Funkgruppe (Navigations- und Kommunikationsempfänger und das GPS) auch noch vektorisiert nachgebaut und lasern lassen. Diesmal auf ein 3mm Acryl, damit die Funkgeräte auch vorbildgerecht aus dem Instrumentenbrett heraus ragen.
Die Funkgruppe unmittelbar nach dem Lasercut
Montage
Alle Acrylteile habe ich nun endgültig an das vorhandene Cockpit angepasst, leider muss man hier Kompromisse machen, aber es passt. Anschließend habe ich sie mit schwarzem Kunstharzlack eingefärbt. Danach kommen die Klarsichtfolie und die Instrumente dahinter und schlussenlich noch die Instrumente der Funkgruppe drauf. Fertig.
Lackiert mit instrumenten und Co versehen und auf eine schwarz lackierte ABS Platte geklebt